Prophylaxe

Bakterielle Beläge (Plaque) sind die Hauptverursacher von Karies und Parodontitis. Die Plaque bildet sich auf den Kauflächen und Glattflächen der Zähne und in den Zahnzwischenräumen. Selbst bei einer intensiven täglichen Pflege verbleiben Stellen, die nicht sicher erreicht werden können.

Hier setzt die professionelle Zahnreinigung an. Das bedeutet, regelmäßig durchgeführt, beugt die PZR mit Ihrer persönlichen Zahnpflege Karies und Zahnbetterkrankungen effektiv vor. Diese Erkrankungen werden durch Bakterien verursacht („Infektionskrankheiten”), die nur durch Bekämpfung der Bakterien, also durch keimreduzierende Maßnahmen, zum Stillstand gebracht werden können. Die Bakterienbeläge („Plaque”) sind vor allem in schwer zugänglichen „Problemzonen” wie im Zahnzwischenraum, an den hinteren Backenzähnen oder unter dem Zahnfleischrand und deshalb bei der häuslichen Mundpflege nicht oder nur sehr schwer zu entfernen. Besonders davon betroffen sind Patienten nach einer Parodontitisbehandlung. Damit keine erneute Karies oder ein Fortschreiten der Parodontitis mit Zahnverlust entsteht, empfehlen wir Ihnen die „Professionelle Zahnreinigung” in regelmäßigen Abständen durchführen zu lassen.

Zunächst werden mit Schall-und Handinstrumenten die harten und weichen Beläge auf den Zahnoberflächen, in den Zahnzwischenräumen und in den Zahnfleischtaschen entfernt. Verfärbungen durch Tee-, Kaffee – und Zigarettenkonsum werden auch an schwer zugänglichen Stellen mit Hilfe von Pulverstrahlsystemen beseitigt. Außerdem wird die Mundhygiene durch Zahnputztipps optimiert. Anschließend werden die Oberflächen der Zähne mit Polierpasten geglättet und mit einem Fluoridlack überzogen, der für den Schutz vor den Säureangriffen der Kariesbakterien sorgt.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen nur teilweise Kosten für diese Reinigung. Auch die Kosten für eine eventuell notwenige lokale Betäubung werden nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Gesunde Zähne sind wichtig und eine Stütze Ihrer Allgemeingesundheit. Unser gemeinsames Ziel ist deshalb die Gesunderhaltung und Wiederherstellung der Funktion und der natürlichen Schönheit Ihrer Zähne. Weniger Behandlungen, der langfristige Erhalt Ihrer Zähne und eine höhere Lebensqualität sind der Lohn Ihrer Mitarbeit.

Treffen Sie eine positive Entscheidung für Ihre Gesundheit.

Aufgrund der guten zahnärztlichen Gesundheitsaufklärung ist den Eltern bewusst geworden, dass der kindlichen Zahnpflege eine entscheidende Rolle zukommt. Das Zähneputzen sollte ab dem ersten Milchzahn zur täglichen Routine gehören. Eltern sollten bis zum Erlernen einer flüssigen Schreibschrift im Grundschulalter die Zähne ihres Kindes nachzuputzen.

Gesetzlich versicherte Kinder haben im Alter zwischen sechs und achtzehn Jahren zweimal im Jahr Anspruch auf Leistungen der zahnmedizinischen Individualprophylaxe (IP). Diese unterstützen die häuslichen Bemühungen der Eltern um die Mundhygiene ihres Kindes, indem sie auf dessen individuelle Besonderheiten eingehen.

Im Rahmen dieser etwa 30- minütigen Sitzung wird durch eine Prophylaxehelferin ein Mundhygienestatus erstellt. Um den Kindern Schwachstellen beim Putzen zeigen zu können, werden Zahnbeläge mit Färbeflüssigkeit sichtbar gemacht. So können Kinder ihre Mundhygienedefizite erkennen und verbessern, um so Karies und Gingivitis (Zahnfleischentzündung) zu vermeiden.

Im zweiten Schritt wird eine Beratung von Eltern und Kinder zur zahnfreundlichen Ernährung, Kariesprophylaxe mit Fluoriden in Zahnpasta und Speisesalz sowie zu erweiterten Fluoridierungsmöglichkeiten bei hohem Kariesrisiko durchgeführt. Außerdem werden eine altersgerechte Zahnputztechnik und die Anwendung von Zahnseide gezeigt und mit dem Kind geübt.

Zum Abschluss werden alle Zähne poliert und mit einem kariesprotektiven Flouridlack überzogen.

Nutzen Sie diese Vorsorge- und Therapiemöglichkeiten für Ihr Kind, um dessen Milchzähne lange gesund zu erhalten und die bleibenden Zähne von Anfang an vor Karies und Zahnfleischerkrankungen zu schützen.

Die tiefen  Zahnfissuren/ -grübchen der bleibenden großen Backenzähne können auch bei guter Mundhygiene nicht immer sicher gereinigt werden. Um kariöse Läsionen im Bereich der Kauflächen zu vermeiden, werden diese nach Beseitigung der weichen Zahnbeläge mit einem Kunststofflack versiegelt. Die Kosten hierfür trägt die gesetzliche Krankenkasse.

In einzelnen Fällen kann eine Versiegelung kleiner Backenzähne oder tiefer Grübchen der Schneidezähne sinnvoll sein, was von der gesetzlichen Krankenkasse aber leider nicht übernommen wird.

Wussten Sie, dass schon für die Priester in Babylon und im alten Israel Zahnreinigung tägliche Routine war, denn für den Tempeldienst war ein lückenloses schönes weißes Gebiss ein Muss. Im alten Indien war eine Substanz aus Berberitzen und Pfefferextrakt zur Zahnsäuberung gebräuchlich. In der zwölften ägyptischen Dynastie benutzten die Prinzessinnen Grünspan, Weihrauch und eine Paste aus Süßbier und Krokus.

Ideal für die Reinigung Ihrer Zähne ist eine fluoridhaltige Zahnpasta. Für Erwachsene liegt die Fluoridkonzentration zwischen 1000 und 1500 ppm, für Kinder entsprechend niedriger (250-500 ppm). Bei freiliegenden oder empfindlichen Zahnhälsen sollten sie darauf achten eine wenig abrasive, feinkörnige Zahnpasta zu verwenden. Achtung: Häufiges Verwenden von grobkörnigen Pasten kann zu irreversiblen Zahn- und Zahnfleischschäden führen!

Spülen Sie nach dem Zähneputzen nur mit wenig Wasser nach! So bleiben die wertvollen Fluoride im Mund erhalten und die Zähne können remineralisieren.

Moderne elektrische Zahnbürsten können sehr hilfreich bei der Unterstützung der Mundhygiene sein. Vor allem für Patienten, die mit den oft komplizierten Putztechniken nicht zurechtkommen, empfiehlt sich die Anwendung. Es gibt zwei Arten: rotierend-oszillierende Systeme oder Schallzahnbürsten. Sprechen Sie uns an, welche für Sie geeignet ist!

Auch der Zahnzwischenraum, der mit der Zahnbürste nicht vollständig gesäubert werden kann, bedarf intensiver Pflege. Dazu eignen sich kleine Zahnzwischenraumbürsten oder Zahnseide. Es gibt verschieden Arten von Zahnseide: die Gewachste ist für den Anfang leichter in der Handhabung und auch für die Reinigung besonders enger Zahnzwischenräume besser geeignet. Für routinierte Zahnseidebenutzer empfehlen wir die ungewachste Zahnseide, weil bei dieser der Reinigungseffekt höher ist. Sollten Sie vor allem Kariesvorbeugung im Auge haben, können Sie eine Zahnseide verwenden, die zusätzlich fluoridiert ist. Ob für Sie individuell Zahnseide oder aber Zahnzwischenraumbürsten am besten geeignet sind, erfahren Sie von uns.

Wussten Sie, dass ein Baby ohne kariesverursachende Keime auf die Welt kommt? Erst nach der Geburt kommt es durch das Ablecken von z.B. Schnuller oder Löffel zur Übertragung vom Keimen der Kontaktperson, also zur Ansteckung.

Verzichten Sie der Gesundheit Ihres Kindes zuliebe auf süße Tees, Säfte oder Limonaden in den Nuckelflaschen. Vor allem in der Nacht werden diese als „Einschlafhilfe” gegeben. Eine trügerische Idylle: denn 3-5% aller Kinder im Alter von 1-5 Jahren leiden unter massiv kariösen Milchzähnen, dem sogenannten Saugflaschen-Syndrom, das durch das ständige Nuckeln von zuckerhaltigen Getränken entsteht.

Die ersten Mundhygienemaßnahmen sollten nach dem Durchbruch des ersten Zahnes, meist im Alter von 6-9 Monaten, erfolgen. Das Kleinkind befindet sich in dieser Zeit in der „oralen Phase”, das heißt es wird sich gegen das Zähneputzen (ohne Zahnpasta) nicht verwehren, sondern im Gegenteil aus Neugierde begeistert auf der Zahnbürste herumkauen.

Nach dem Durchbruch der seitlichen Milchzähne (ungefähr mit 1,5 bis 2 Jahren) kann bereits mit Zahnpasta geputzt werden. Einmal täglich (abends) eine reiskorngroße Schicht Kinderzahnpasta auf die Kinderzahnbürste aufgebracht ist absolut ausreichend. Allerdings sollten die Eltern auf jeden Fall nachputzen, da die Kinder wegen der mangelnden Feinmotorik ihrer Finger ohne Hilfe auch nicht annähernd zu einer ausreichenden Entfernung der Zahnbeläge fähig sind.

In der Schwangerschaft hat der Körper vollauf damit zu tun, das Kind im Mutterleib wachsen und gedeihen zu lassen. Der Hormonhaushalt ist – im Vergleich zum Zustand vor der Schwangerschaft – völlig auf den Kopf gestellt. Darunter muss leider das Zahnfleisch leiden und es kommt gehäuft zu Zahnfleischentzündungen.

Deshalb galt lange Zeit der Spruch „Jede Schwangerschaft kostet einen Zahn”. Das muss heute natürlich nicht mehr sein. Die Bakterien, die an diesem Zahnverlust schuld waren, können heute z.B. durch eine „Professionelle Zahnreinigung” schonend und effektiv entfernt werden. Am aller wichtigsten ist in der Schwangerschaft aber eine besonders engmaschige Kontrolle.

Und schließlich: Je gesünder Sie sind, umso besser ist das für Ihr Kind. Es gibt mittlerweile sogar Studien, die darauf hinweisen, dass bei Frauen, die eine Zahnfleischentzündung haben, Frühgeburten häufiger auftreten. Und schließlich tragen Sie mit einem bakterienarmen Mund auch zu einem kariesrisikoarmen Gebiss Ihres Nachwuchses bei.

Der häufige Genuss zuckerhaltiger Speisen ist die Hauptursache für Karies. Wenn Sie gerne Süßigkeiten essen, verzichten Sie auf Süßes zwischendurch, sondern naschen Sie lieber direkt nach den Mahlzeiten.

Vor allem sollten Sie es vermeiden, über einen längeren Zeitraum Ihren Zähnen Süßes zuzuführen, wie z.B. durch ständiges Lutschen von Bonbons. Das gleiche gilt übrigens für die zuckerhaltigen Getränke wie Limonaden, Cola oder auch Säften!

Wussten Sie, dass Tomatenketchup aus bis zu 30% Zucker besteht? Achten Sie bei der Ernährung auch auf versteckten Zucker!

Zahnfreundliche Kaugummis kauen regt die Speichelproduktion an und erhöht dadurch den pH-Wert im Mundraum. Säuren, die den Zahnschmelz angreifen, werden dadurch neutralisiert. Das gilt selbstverständlich nur für zuckerfreie Kaugummis, wobei am günstigsten der Zuckeraustauschstoff Xylitol ist. Diese Süßigkeiten sind mit dem Zahnputzmännchen gekennzeichnet.

Patienten, die an Diabetes (Zuckerkrankheit) leiden, haben nicht nur ein größeres Risiko für Herz- und Kreislauferkrankung, sondern auch für Infektionen in der Mundhöhle. Der Grund dafür ist, dass die Immunabwehr des Körpers diabeteskranker Patienten nicht so gut funktioniert wie bei Gesunden. Dadurch haben es auch die Bakterien im Mund leichter die körpereigenen Abwehrkräfte zu besiegen.

Als Raucher gehören Sie zu der Risikogruppe Nummer 1 für eine Zahnbetterkrankung (Parodontitis), die in ihrem Spätstadium zum Zahnverlust führt! Verglichen mit einem Nichtraucher ist die Wahrscheinlichkeit daran zu erkranken sieben mal höher. Raucht man ein Päckchen pro Tag, hat man sehr wahrscheinlich 10 bis 15 Jahre später eine fortgeschrittene Parodontitis.

Wenn Sie das Rauchen nicht aufgeben wollen oder können aber gleichzeitig ihre Zähne langfristig erhalten wollen, müssen Sie ihre Zähne äußerst konsequent, intensiv und wesentlich gründlicher als Nichtraucher pflegen. Dazu gehört dringend eine regelmäßige (1- 4 mal jährlich!) „Professionelle Zahnreinigung”. Denn das Rauchen schwächt Ihre Abwehrkräfte im Mund so sehr, dass diese alleine die Mundbakterien nicht effektiv bekämpfen können. Die professionelle Zahnreinigung befreit Sie von den meisten Bakterien und übrigens auch von Ihren unschönen Raucherbelägen.

Wichtig für die Gesundheit Ihrer Zähne ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung und Kontrolle. Dabei ist das Erkrankungsrisiko von Patient zu Patient unterschiedlich und so schwankt auch der empfohlene Abstand der Vorsorgeuntersuchungen von drei bis zu zwölf Monaten. Die Zeit vergeht oft schnell und ehe man sich versieht, hat man den notwendigen Kontrolltermin übersehen und der Stempel im Bonusheft fehlt.

Damit Sie sich nicht mehr darum kümmern müssen rechtzeitig an Ihre Zahnarzttermine zu denken, haben wir ein Erinnerungssystem für Sie eingeführt. Sie können sich in diese Recall-Kartei eintragen lassen und wir erinnern Sie dann in den von Ihnen gewünschten Abständen daran, einen Termin bei uns zu vereinbaren. Sie „übersehen” die regelmäßige Vorsorge nicht mehr und schützen Ihre Zähne.

Recall nach einer Parodontitisbehandlung

Besonders nach einer Parodontitisbehandlung ist es ohne geeignete Nachsorge nur eine Frage der Zeit, bis sich die Bakterien wieder soweit vermehrt haben, dass entzündetes und blutendes Zahnfleisch und Verluste des Zahnhalteapparates erneut auftreten. Ein langfristiges Scheitern der Parodontitisbehandlung ist dagegen vermeidbar und die wiederhergestellte Gesundheit lässt sich auf Dauer erhalten, wenn wir die vorgeschädigten Zähne in regelmäßigen, individuell festzulegenden Abständen mit einer „Professionellen Zahnreinigung” nachsorgen.

Eine Vielzahl von Studien belegen, dass Patienten, die die Nachsorgetermine nicht wahrnahmen, trotz der erfolgten Parodontitisbehandlung in den Folgejahren Zähne verlieren. Dagegen konnten die Patienten, die im Anschluss an die Parodontitisbehandlung ihre Zähne regelmäßig beim Zahnarzt reinigen ließen, Ihre eigenen Zähne wesentlich länger erhalten.